Viele Patienten und Mediziner verbinden mit Cannabis zwangsläufig den Wirkstoff THC sowie CBD. Für viele ist die Hanfpflanze demnach der einzige “Lieferant” von dem psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol. Doch, das stimmt nicht, denn Lebermoos besitzt ebenfalls Inhaltsstoffe, die an die Cannabinoid-Rezeptoren von THC andocken können. Damit könnte das Moos der Cannabispflanze zukünftig Konkurrenz machen.

Wie könnte Lebermoos eingenommen werden?

Die Frage “kann man Lebermoos rauchen?” dürfte für einige Konsumenten am naheliegendsten sein, wenn es um die Einnahme von Lebermoos als Äquivalent zu Cannabis geht. Doch, auch wenn die Vorstellung gar nicht so weit entfernt ist, so weit ist die Medizin noch lange nicht, denn Lebermoos wurde erst in einer Studie mithilfe von Tiermodellen getestet und ist von der Medikation am Menschen noch weit entfernt. Zudem handelt es sich beim Wirkstoff im Lebermoos nicht um THC, sondern um Perrottetinen. Forscher betiteln den Wirkstoff sogar als wirksamer gegen Entzündungen als Tetrahydrocannabinol, wenngleich die Wirkung ebenfalls im Endocannabinoid-System erfolgt. Bevor hier voreilige Schlüsse gezogen werden, muss der Stoff – ebenso wie Cannabis – zahlreichen Tests standhalten. Lebermoos scheint dennoch für die Medizin eine weitere Perspektive in der Behandlung zahlreicher Indikationen darzustellen.

Wozu nutzt man Lebermoos außerhalb der Medizin?

Lebermoos hatte bis zur Untersuchung der Studie keinerlei Bezug zur Medizin. Normalerweise wird das Moos zur Bekämpfung von Schimmelpilzen und Bakterien im Haushalt erfolgreich eingesetzt. Im Garten bzw. Beet wird Lebermoos hingegen ungern gesehen, denn es sieht nicht schön aus neben den bunten Blumen. Dennoch kann es auch im Garten hilfreich sein und als Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt werden. Wer jedoch denkt, dass das Moos eigentlich keinen Berührungspunkt zur Medizin hat, irrt sich. Denn Pferde, die an Pilzinfektionen leiden, werden gerne mit Lebermoosextrakt behandelt. Auch im Mittelalter wurden Weine mit verschiedenen Lebermoosarten versetzt, um Leberbeschwerden zu behandeln. Damit ist die medizinische Bedeutung der Pflanze heute keineswegs neu. Dennoch wurde das Potenzial der Pflanze bis heute nicht ausreichend erforscht, sodass verbindliche Schlüsse bei der Medizin am Menschen gezogen werden können.

Können Patienten auf Lebermoos hoffen?

Die schweizer Studie mit Lebermoos im Vergleich zur Nutzung von THC hat im Tiermodell einige Meinungen durcheinander gewirbelt. Verlässliche Schlussfolgerungen können aus der Studie allein jedoch nicht hergeleitet werden. Hierzu sind weitere Studien notwendig. Dennoch kann der erste Schritt zur Untersuchung von Lebermoos durchaus ein wichtiger sein, um die Pflanze in den Fokus von wissenschaftlichen Arbeiten zu rücken, die sich der Thematik weiter annehmen. Nach jetzigem Stand sollten Patienten noch keine großen Hoffnungen auf Lebermoos setzen, denn bis ein fertig entwickeltes Medikament zur Verfügung stehen wird, werden noch viele Jahre und Tests vergehen.

Lebermoos als Pflanze: Was muss man wissen?

Es gibt verschiedene Moose, die sich der Abteilung Lebermoose zuteilen lassen. Beispiele für mehr als 10.000 verschiedene Lebermoose sind das kriechende Schuppenzweig-Lebermoos, Thallose Lebermoos sowie das Brunnenlebermoos. Lebermoose verfügen über zahlreiche Chloroplasten und die Blätter besitzen keine Rippen. Es wächst vermehrt an Orten, an denen wenige andere Pflanzen wachsen können wie im Schatten. Die Moose bevorzugen ein feuchtes Klima, sind jedoch sehr witterungsbeständig und hartnäckig, sodass sie im Garten unerwünschte Nebenerscheinungen sind.

Lebermoos als Alternative zu THC-haltigen Cannabis?